«Schule der Romantik»

 

 

Literaturprogramm der Ruhrtriennale

Das Literaturprogramm der RuhrTriennale 2005 steht ganz im Zeichen der romantischen Bewegung. Inspiriert von Heinrich Heines Streitschrift Die romantische Schule wird die Idee des Titels wörtlich genommen. Heine erhielt 1832 den Auftrag, in der neuen Zeitschrift L’ Europe littéraire eine Art Fortsetzung von Mme de Staëls De l’Allemagne zu schreiben. 
Er nutzte die Gelegenheit, um das vage Wissen der Franzosen über die literarische Situation in Deutschland zwischen 1800 und 1882 zu korrigieren. Das tat er mit den ihm eigenen Mitteln: 
Mit leidenschaftlichem Furor und kritischem Scharfsinn. Entstanden ist ein selbstbewußtes Zeitdokument, in dem die Dichter und Denker der deutschen Romantik ihren Auftritt haben. Inhaltlich erfährt man wenig über Novalis, Tieck oder Eichendorff, die Schlegelsche Kritik oder die Schellingsche Philosophie. Dafür gerät man schnell in den Sog der romantischen Bewegung. Diese Bewegung hatte ihr Zentrum nicht etwa in einem besonderen romantischen Typus, sondern verstand sich als eine Summierung von eigenwilligen Persönlichkeiten, die sich frei in ihren eigenen Schöpfungen auslebten.