Der glücklichste Moment 2018
Zukunft ist, was die Jugend will. Mein glücklichster Moment in diesem Jahr war, als ich merkte, wie schwer es vielen Menschen viel, als unsere Ausstellung «Welt ohne Außen» im Gropiusbau nach sieben Wochen zu Ende ging. «Ich weiß nicht, wie oft ich jetzt mittlerweile hier war,» schrieb in den letzten Ausstellungstagen jemand in unser Besucherbuch, «aber ich habe das Gefühl, ich müsse mich richtig verabschieden von diesem magischen Ort voller Wunder, voller wunderbarer Menschen, voller Poesie und Sinnesumarmungen. Ich habe mich noch nie so sehr in einem Museum zu Hause gefühlt, noch nie so viel Wissen in so einer verdichteten Zeit aufsaugen können, danke für alles, liebe Welt ohne Außen und dafür, dass ich die Welt da draußen jetzt ganz anders wahrnehmen kann.» Tino Sehgal, Annika Kuhlmann und ich hatten zu dem denkbar abstrakten Thema «Immersion» eine Ausstellung komponiert, die aus Rauminstallationen und zeitbasierten Arbeiten wie 3D-Filmen, der olfaktorischen Symphonie einer Geruchsorgel, einer Teezeremonie und täglich wechselnden Workshops und Performances bestand. Wir selbst haben im Grunde 7 Wochen in dieser Ausstellung gelebt und wollten für unsere Gäste etwas schaffen, das sie verstehen und staunen lässt, das offensichtlich eine Erfahrung der Großzügigkeit sein sollte, etwas, das sie anspricht, anerkennt, das als Ganzes ein «Werk» ist genauso wie in jedem Detail. Wir konnten selber von unserer Arbeit genauso schwer Abschied nehmen wie diese Besucherin oder dieser Besucher. Es waren auffallend viele junge Gäste in unserer Ausstellung, oft Eltern mit kleinen Kindern, Lehrer mit ihren Schulklassen; und im Augenblick, da wir diesen Eintrag lasen, war plötzlich die Möglichkeit da, die Sache ausklingen zu lassen, weil sie unter uns angekommen war.